Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. im Europaparlament,  Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr, erklärt zu den Protesten gegen den Bau einer  Hochgeschwindigkeitsstrecke im italienischen Val di Susa: ” Das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen die „No-TAV”-Bewegung (it. Treno ad Alta Velocità, dtsch. Hochgeschwindigkeitszug)  muss aufhören! Eine friedliche Mahnwache an der Baustelle wurde brutal geräumt  und ein Demonstrant lebensgefährlich verletzt. Bei einer Delegationsreise des  Europäischen Parlaments im Februar konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass  die Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort massiv in ihren demokratischen Rechten  beschnitten werden”.

Abgeordnete Wils weiter: “Ich erkläre meine Solidarität  mit den zehntausend Protestierenden gegen den Bau der  Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Turin und dem französischen Lyon. Während  im öffentlichen Sektor und bei Sozialleistungen das Geld gestrichen wird,  fördert die EU ein unnötiges Milliardenprojekt. Wir als LINKE fordern, dass die  öffentlichen Finanzen im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung eingesetzt  werden”.

Bereits über 20 Jahre hält die Kontroverse um eine neue  Zugverbindung zwischen Turin und Lyon an. Es handelt sich um ein  Prioritätsprojekt (Projekt No. 6) im “Trans-European Transport Networks” (TEN-T)  der EU. Das Val di Susa liegt im Nordwesten Italiens und verbindet Turin mit der  französischen Grenze. Dort soll ein Tunnel durch  asbest- und uranhaltiges Gestein gebaut  werden, doch die Mehrheit der Bevölkerung lehnt dies ab. Die Menschen im Susatal  sehen die Umwelt und ihre Lebensräume gefährdet. Die Regierung in Rom hat  angekündigt an ihrer Planung festhalten zu  wollen.

Brüssel 23.03.2012